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exex_2006

PLAY. strotter inst.

strotter inst.rument

bei strotter inst. werden mit manipulierten lencoplattenspielern live klangskulpturen entwickelt. dabei spielt der plattenspieler als objekt und die optische nachvollziehbarkeit der sounds eine wichtige rolle. in der livemusik hat bis zur etablierung des labtop die performance des musikers die wirkung der musik mitbestimmt und umgekehrt das instrument die bewegungen des musikers vorbestimmt. diesem verschwinden in der elektronischen musik will strotter inst. entgegenwirken. elektronische musik soll nicht nur akustisch begreifbar, sondern auch das emotionale und atmosphärische der musik visuell erlebbar werden.
als tonträger kommen überarbeitete schallplatten (zerschnitten, beklebt, ergänzt, abgeschabt, etc.) und andere materialien (stoff, metall, karton, papier, filz, etc.) zum einsatz. zudem sind die tonzellen manipuliert oder umgebaut. anstelle des diamanten sind z.b. geigensaiten, drahtfedern oder nähnadeln angelötet. die materialabhängigen und die bedienungstechnischen unreinheiten bestimmen als integraler bestandteil massgebend die textur der musik.
trotz der analogen geräte gelangen durch die verwendung einzelner fragmente ab bestehenden tonträgern zeitgenössische sampling- und remix-strategien zur anwendung und das spiel auf mehreren plattenspielern ermöglicht eine vielschichtige arbeitsweise.
das spektrum der musik von strotter inst. reicht von flächigen geräuschlandschaften bis zu polyrhythmisch verdichteten strukturen.

 

strotter inst.allation

neben den auftritten als musiker unter dem namen strotter inst. entstehen aus plattenspielern objekte und installationen. bei strotter inst. werden mit manipulierten lencoplattenspielern live klangskulpturen entwickelt. dabei spielt der plattenspieler als objekt und die optische nachvollziehbarkeit der sounds eine wichtige rolle. live-erfahrungen und erfindungen der klangentwicklung, der repetition und bewegung führen jeweils zu objekten, so wie ideen aus den objekten in das konzertante schaffen einfliessen.bei den objekten liegt das schwergewicht auf der an sich statischen erscheinung des plattenspielers. nicht sein bedient-werden, sondern seine inneren bewegungen und funktionsweisen bestimmen das objekt. hinzu kommt das thema der klangerzeugung ab konserve, welche zur klangerzeugung aus den bedingungen des plattenspielers sowie des materials, der form des tonträgers mutiert. der plattenspieler ist nicht mehr nur in bewegung, sondern bewegt sich selbst, womit er der verkultung durch die dj-bewegung endlich gerecht werden kann. der tonträger als massenware wird so bearbeitet, dass sie selber klänge erzeugen. sie werden zu originalen in einem an den konsum verloren geglaubten feld.
auch die tonträger von strotter inst. werden als objekte behandelt. so beinhaltet die lp «schlepper» eine vinylgravur und von hand in endlosrillen eingekratzte rhythmen. die cd «monstranz» besitzt eine hülle, welche ein auf dem plattenspieler abspielbares stück von strotter inst. eingelassen hat.

 

strotter inst. live

live generiert strotter inst. ausgehend von fünf präparierten lencos, sowie weiteren weggeworfenen oder vergessenen überbleibsel des kulturbetriebes, klang- und rythmusstrukturen von einzigartiger dichte. das spektrum der musik von strotter inst. reicht von flächigen geräuschlandschaften bis zu polyrhythmisch verdichteten eruptionen. die anachronistisch anmutenden klangkörper und deren objektartiger charakter treiben ein doppeltes spiel: die installation besticht optisch, mit zunehmender entwicklung aber lenken die töne die aufmerksamkeit auf sich, so erhebt sich über die installation hinaus die zweite, auditive ebene. die in der zeitgenössischen populärmusik aktuellen soundstrukturen werden trotz oder vielleicht gerade wegen ihrer analogen bearbeitung nachvollziehbar und ergeben eine eigenständige und überraschend aktuelle atmosphäre im jeweiligen raum.
strotter inst. bevorzugt nicht auf einer bühne, sondern in der mitte des publikums zu spielen. die installation der plattenspieler erfolgt nach den gegebenheiten des raumes. um in keine abhängigkeiten zu geraten bringt strotter inst. ausser dem pa jeweils sämtliches benötigte material inklusive licht selber mit und ergänzt dieses vor ort zu einer immer neuen installation. die grundstrukturen werden für jedes konzert neu in notationen vorbereitet. das set wird live an die begebenheiten des ortes und an die materialbedingten unreinheiten angepasst. jeder auftritt von strotter inst. wird zu einem akustisches original.

 

weitere informationen
> strotter inst., ein bauer im anzug unter www.strotter.org
> strotter inst., ein bauer im anzug unter www.homemade-labor.ch/d/videos/09_strotter.mov

 

 

 

 

 

 

 

 

 

christoph hess, alias strotter inst., im projektraum exex.