Ursula Badrutt Schoch. Visarte: Vitale Visionen

Der Berufsverband der visuellen Kunst der Ostschweiz und des Fürstentums (visarteost) hat anstelle einer herkömmlichen Ausstellung einen Mittagstisch samt Infoterminal in Katharinen St. Gallen eingerichtet. Im ehemaligen Refektorium des Klosters fragt diese neuartige Präsentation (bis 16.11.) listig nach heutigen Bedürfnissen: Mittagstische sind gefragt - wie steht es mit den Wünschen, Ideen und Visionen im Kunst-Verband? Unter der Initiative von Frank Keller und Bruno Steiger wurde ein elektronischer Katalog aller 160 Mitglieder angelegt. Um die visarte-Kunst möglichst breit zu streuen, geht der Terminal später auch auf Tournee. Ein erstes Spiel war ÇDas Grosse LosÈ an der Eröffnung der Katharinen-Präsentation. Es entschied über die Namen für die kommenden Ausstellungen: Hans Späti, Hans E. Deutsch, Pipilotti Rist, Fritz Gsell, Anita Zimmermann und Ursus A. Winiger sind die glücklichen Gewinner. Ihnen obliegt die Wahl von einem bis zwei weiteren Kunstschaffenden für ihre Ausstellung. Die visarteost wird also mit sechs Ausstellungen im Katharinen im kommenden Jahr geballt präsent sein. Der Entscheid, die Verantwortung für das Auswahlverfahren abzulehnen und das Los einzusetzen, wirft die wichtige Frage nach Qualität und ihrer Beurteilung auf, aber auch die Frage nach dem qualitativen Niveau der visarte selber. «Was wir wollen, ist, einen Boden zu schaffen, wo unbequeme Fragen gestellt werden können und wo die stecken gebliebenen Visionen neue Richtungen finden können», sagt Frank Keller.

 

 

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