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exex_2004/akademie

on tour #03: basel

Programm Samstag, 1. Oktober 2004
8:47 Uhr: Abfahrt St. Gallen-Basel (Treffpunkt Speisewagen)

ca. 11:15 Uhr: Kunsthalle Basel: Rosalind Nashashibi: Damiàn Ortega: Flesh at War with Enigma
ca. 14:00 Uhr: Ausstellungsraum Klingental: ILLUSION AT FIRST SIGHT
ca. 15:00 Uhr: Kunsthaus Baselland Muttenz: Dipomausstellung der HGK-Basel Abteilung der Bildende Kunst & Madienkunst
ca. 18:00 Uhr: je nach Lust und Laune: Bar rouge: NT Areal

Rückkehr nach St. Gallen individuell

Bitte Anmelden mit per E-Mail bis Donnerstag 30.9.04 bei Marianne Rinderknecht unter m-rinderknecht@bluewin.ch

Zugfahrt, Tramfahrten, Eintritte etc. müssen von den TeilnehmerInnen selber bezahlt werden.

 

Leitung Marianne Rinderkencht

 

 

 

 

Kunsthalle Basel: Damiàn Ortega & Rosalind Nashashibi. Flesh at War with Enigma

Damiàn Ortega (*1967) arbeitet wie viele Kunstschaffende seiner Generation in unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksformen: Seine Arbeit ist ebenso in Skulptur und Installation wie in Fotografie und Video anzusiedeln. Ortega befasst sich mit den politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen des Transformationsprozesses von Rohstoffen in Handelsgüter, wie er in der industrialisierten Welt auf verschiedensten Ebenen stattfindet. Bis vor Kurzem lebte Ortega in Rio de Janeiro, wo er eine umfangreiche, subjektiv motivierte Untersuchung der Wohnviertel der ärmsten Bevölkerungsschicht durchführte. Seit der letzten Biennale in Venedig findet Ortegas Schaffen auch international Beachtung. Für die Kunsthalle entwickelt er in den hintersten Sälen im Erdgeschoss zwei skulpturale Arbeiten.

Rosalind Nashashibi (*1973 in Croydon, UK) arbeitet als Filmemacherin. Die hochtechnisierte Bildentwicklung, wie sie von vielen Kunstschaffenden ihrer Generation gesucht und gepflegt wird, ist nicht ihr Anliegen. Die Mischung aus scheinbaren technischen Unzulänglichkeiten wie Überbelichtungen, die Bewegung der Handkamera, cineastisch anmutende Bildausschnitte ergeben Sequenzen von eigenwilliger Poesie, die auch in Filmstills und Prints zum Tragen kommt. Die Arbeiten begleiten Menschen im öffentlichen Raum und untersuchen deren Verhalten innerhalb eines jeweils spezifischen Kontextes, etwa eines Wohltätigkeits-Bazars oder einer Kletterhalle. Nashashibi gelingt es, durch die kontrastreiche Kombination von Bild und Ton eine neue Lesart alltäglicher Begebenheiten herauszufordern.

Flesh at War with Enigma Sechs Künstlerinnen und Künstler internationaler Herkunft greifen surrealistische Formen und Motive auf. Dabei treten die teils deutlichen, teils nur vage assoziierbaren kunsthistorischen Referenzen der Bildern nicht in den Vordergrund. Absurde Motive, körperlich, schonungslos oder rätselhaft, hinterlassen Spuren in der Wahrnehmung der vermeintlich soliden Realität. Skulpturen, Aquarelle, Zeichnungen und Malerei bespiegeln in unterschiedlichen Nuancen den Körper und seine reale oder nur denkbare Transformation. Beteiligte Künstler und Künstlerinnen: Enrico David, Kate Davis, Julian Göthe, Diango Hernandez, Piotr Janas, Alina Szapocznikow.
Mit der Gruppenausstellung im Oberlichtsaal tritt die Kuratorin Anke Kempkes mit ihrem ersten eigenen Projekt in Basel an die Öffentlichkeit.

> weitere informationen unter www.kunsthallebasel.ch

 

 

 

Bild: Damiàn Ortega, Iglesia en Rotaciòn, 2004

 

Rosalind Nashashibi, Park Ambassador, 2004, Filmstill

 

Bild: Enrico David, Sign For Lost Mountaneers' Hair Grooming Station, 2004

 

 

 

Ausstellungsraum Klingental: ILLUSION AT FIRST SIGHT
Gabriela Gerosa, Eric Hattan, Anita Kuratle, Noori Lee, Markus Müller, Monica Studer/Christoph van den Berg
Kurator: Pierre-André Lienhard

Die ursprüngliche Funktion der Kunst – die Nachahmung der Natur oder der Wirklichkeit – hat ihre Gültigkeit keineswegs verloren. Trotz einer Abwandlung von dieser Aufgabenstellung durch die «Erfindung» der Abstraktion anfangs des 20. Jahrhunderts, wurde immer weiter an die Tradition der darstellenden Kunst angeknüpft. Heute, im Zeitalter der Informationstechnologie und -gesellschaft und im Kontext einer Verdoppelung der Welt auf einer virtuellen Ebene, hat die Frage unseres Verhältnisses zur Wirklichkeit (und zur Fiktion) eine neue und zentrale Bedeutung gewonnen. Dieser Frage geht natürlich auch die bildende Kunst nach. Die in letzter Zeit oft analysierten Erscheinungen einer Bespielung des fiktionalen Kunstwerkes durch die Realität, eines «reality shift» oder «real life» Konzeptes haben es belegt. Nicht genügend bemerkt wurde hingegen die Tatsache, dass zeitgenössische KünstlerInnen vermehrt wieder auf illusionistische Mittel bei ihrer Darstellung der Wirklichkeit zurückgreifen. Mit welcher Absicht, soll nun die Ausstellung «Illusion at first sight» verdeutlichen. Sie präsentiert sechs hauptsächlich jüngere künstlerische Positionen, die sich der unterschiedlichsten Medien bedienen.
Malerei ist natürlich vertreten, mit Interieur- und Architekturbildern von Noori Lee. Aber auch Skulptur: Markus Müller stellt Objekte aus bemalten Flächen zusammen. Zwei Künstler bestimmen in ihren Rauminstallationen den Blickpunkt: Anita Kuratle setzt sich mit der Axonometrie auseinander, Eric Hattan setzt Guckaugen ein. Auf der Ebene der neuen Medien sorgen bewegte Bilder für weitere verwirrende Momente: die Videos von Gabriela Gerosa setzen auf Langsamkeit und die Computerarbeit von Monica Studer und Christoph van den Berg auf Interaktivität und Echtzeit.
«Illusion at first sight»: Verliebtheit und Illusion haben die Verführung der Sinne und insbesondere des Blicks gemeinsam. Weil wir mit Erwartungen und vorgefassten Mustern in die Welt hineinblicken, lässt sich unsere Wahrnehmung gerne von den ersten übereinstimmenden Zeichen hinreissen. So ist auch Illusion für sich keine Kunst. Da sie uns aber herausfordert, dem Rätsel unserer Täuschung nachzugehen, stellt ihr Einsatz in einem Kunstwerk sicher, dass wir einen zweiten Blick auf das Dargestellte werfen. Ehe wir es merken, gehen wir schon der Frage nach den Mitteln unserer Wahrnehmung und unserem darauf beruhenden Weltbild nach. Die Illusion ist, wie die Liebe eben, ein verlockendes Spiel.

> weitere informationen unter www.ausstellungsraum.ch

 

 

 

Noori Lee: disposition, 2004, Öl und Aquarell auf Leinwand, 16 x 11 cm

 

 

 

Kunsthaus Baselland Muttenz: Dipomausstellung der HGK-Basel Abteilung der Bildende Kunst & Madienkunst

> weitere informationen unter www.kunsthausbaselland.ch