jürg rohr interessiert sich für den täglichen fluss der bilder in den medien und unseren umgang damit. in unterschiedlichen techniken und verfahren versucht er, die flut zu drosseln und sich die unübersichtliche datenmenge anzueignen. dazu dient ihm das sammeln ebenso wie das abzeichnen, ausschneiden, ordnen, zerstreuen, montieren. im bestreben, die bilder der allmächtigen anonymität der masse zu entziehen, sucht er formen der materialisierung. es geht ums subjektgesteuerte greif- und fassbarmachen.
im videoloop «bild um bild» greift eine hand über längere zeit nach teilstücken von bildern, legt sie wie puzzelsteine aneinander. stück für stück baut sich das einzelbild auf, um in einer nächsten lage von einem anderen überdeckt zu werden. im umgekehrten vorgang legt dieselbe hand die bilder frei, reisst lücken in die deckende schicht. die begleitende tonspur lässt das knistern des papiers und die anstrengung der schichtarbeit akustisch erfahren. von papierträger gelöste einzelbilder referieren ihre herkunft aus dem filmkontext.
jürg rohr ist 1962 geboren und in balgach aufgewachsen. er besuchte die hochschule für gestaltung und kunst luzern. jürg rohr lebt in st. gallen. 2004 hat er von der stadt st. gallen einen werkbeitrag erhalten.
weitere informationen
> ostdiamanten: ostschweizer kulturförderung. hauptseite
zwei aktuelle arbeiten von jürg rohr im projektraum exex.