pool position #02.

solarplexus und wortwerk präsentieren: text files. leseperformances.
pascal aubry, tongue tongue Hongkong, etrit hasler und richi küttel

ankündigung

¬ pascal aubry: ETHIK 00.
in seiner «dichten schreibung» führt aubry eine ethik des umgangs mit fremder subjektivität aus. er meint: «[Das Sprechen über diese Ethik] soll sich lyrisch ereignen, wobei die Form der dichten Schreibung keine reine Poesie ist. Sie beansprucht, Denkinhalte in ästhetischer Form zu gestalten. Gesang und Botschaft begrenzen sich.»

¬ tongue tongue hongkong: matrix louvre.
die interkontinental operierende tongue tongue hongkong und ihre festangestellte autorin petra coronato befassen sich seit 10 jahren mit mit dem systematischen recycling von schöner literatur. nachdem vor bereits 4 jahren der aufruf an die schweiz ergangen war, schöne schweizer literatur ebenfalls dem konsequenten recycling zuzuführen, tritt die autorin coronato wiederum in der schweiz auf. zu ihrer aufgabe befragt sagt sie schlicht: «Ich bin Autorin. Ich bin dazu da, Texte zu schreiben, als Privatperson existiere ich nicht.» Puh, det war nun Coronato, O-Ton, haste gemerkt, wie die Alte drauf ist.

¬ etrit hasler und richi küttel: simultan.
hasler und küttel - zwei autoren der slamgeneration - performen ein mehrstimmig simultanes sprachengewirr.
«das gesprochene wort wirkt erst, wenn es beim hörer ankommt. und im verhältnis zum geschriebenen wort bestehen in der aussprache zusätzliche interpretationsmöglichkeiten, die sich in einer simultanlesung potenzieren. durch diese interpretation, zusammen mit der gleichzeitigkeit der gesprochenen worte, entstehen bei den zuhörern unterschiedliche eindrücke, die sich bei jedem einzelnen zu einem subjektiven bild verdichten. dieses bild ist nicht wiederholbar, es ist abhängig vom zufall und der aufmerksamkeit des zuhörers.»

 

pressemitteilung

Zum Abschluss des Projekts «file sharing» präsentiert das wortwerk zumsammen solarplexus unter dem Titel «text files» drei Leseperformances. Alle Gäste - Pascal Aubry, Petra Coronato, Etrit Hasler und Richi Küttel haben Gemeinsamkeiten in ihrem experimentellen Umgang mit Sprache. Die drei Leseperformances geben Einblick in die drei Werke.

Der Kreuzlinger Autor Pascal Aubry führt in seinem Buch «ETHIK 00», das er eine «Dichte Schreibung» nennt, eine Ethik des Umgangs mit fremder Subjektivität aus. Er meint: «[Das Sprechen über diese Ethik] soll sich lyrisch ereignen, wobei die Form der dichten Schreibung keine reine Poesie ist. Sie beansprucht, Denkinhalte in ästhetischer Form zu gestalten. Gesang und Botschaft begrenzen sich.»
Die von Berlin aus interkontinental operierende tongue tongue Hongkong und ihre einzige festangestellte Autorin Petra Coronato befassen sich seit 10 Jahren mit mit dem systematischen Recycling von schöner Literatur. Nachdem vor bereits 4 jahren der Aufruf an die Schweiz ergangen war, schöne schweizer Literatur ebenfalls dem konsequenten Recycling zuzuführen, tritt die Autorin Coronato wiederum in der Schweiz auf und stellt mit ihrem aktuellen Buch «Matrix Louvre» ihr neustes Recycling-Projekt vor.
Die St.Galler Etrit Hasler und Richi Küttel - in der Slamszene bestens bekannt - performen ein mehrstimmig simultanes Sprachengewirr. Sie schreiben zu ihrem gemeinsamen Auftritt: «Das gesprochene Wort wirkt erst, wenn es beim Hörer ankommt. Und im Verhältnis zum geschriebenen Wort bestehen in der Aussprache zusätzliche Interpretationsmöglichkeiten, die sich in einer Simultanlesung potenzieren. durch diese Interpretation, zusammen mit der gleichzeitigkeit der gesprochenen Worte, entstehen bei den Zuhörern unterschiedliche Eindrücke, die sich bei jedem einzelnen zu einem subjektiven Bild verdichten. Dieses Bild ist nicht wiederholbar, es ist abhängig vom Zufall und der Aufmerksamkeit des Zuhörers.»

 

einführung

Ich freue mich zum Abschluss des Projekts «file sharing» zusammen mit solarplexus unter dem Titel «text files» drei Leseperformances präsentieren zu können. Es wird ein herrlicher Wörterabend werden.

Alle Gäste - Pascal Aubry, Petra Coronato, Etrit Hasler und Richi Küttel haben Gemeinsamkeiten in ihrem experimentellen Umgang mit Sprache. Und insofern passen sie bestens ins wortwerk hinein. Ich brauche also gar keine lange Einführung zu machen, sondern möchte Ihnen gleich die Gäste vorstellen. Und sie nachher sofort selber zu Wort kommen lassen.

In der Reihenfolge ihres Auftretens sind da:
Der Kreuzlinger Autor Pascal Aubry wird aus seinem Buch «ETHIK 00» lesen und sich ein paar Abschweifungen erlauben. In seinem Text, den er eine «Dichte Schreibung» nennt, führt er eine Ethik des Umgangs mit fremder Subjektivität aus. Er schreibt: «[Das Sprechen über diese Ethik] soll sich lyrisch ereignen, wobei die Form der dichten Schreibung keine reine Poesie ist. Sie beansprucht, Denkinhalte in ästhetischer Form zu gestalten. Gesang und Botschaft begrenzen sich.»

Die von Berlin aus interkontinental operierende tongue tongue Hongkong und ihre einzige und festangestellte Autorin Petra Coronato, befassen sich seit genau 10 Jahren mit mit dem systematischen Recycling von schöner Literatur. In verschiedenen Publikationen und Texten hat Coronato diesen Begriff des Recyclings ausgeführt und angewandt. Petra Coronato stellt mit «Matrix Louvre» ihr neustes Recycling-Projekt vor. Ich möchte sie dazu auch gleich selbst zu Wort kommen lassen, sie schreibt: «Es sind also wirklich fast alle da, auch der wissende und der unwissende Leser. Sie konnten Matrix Louvre als Studie über die User in Deutsch-Afrika lesen, als Datenerhebung aus Zone A, als Anekdote über den Wachschutz, als Mail nach Linz, als Havarieprotokoll oder als Essay über die Unmöglichkeit von Netzliteratur und zugleich eine Kritik an der Konzeption von Cyberspace, an der sich seit William Gibson nicht viel geändert hat. Das war ja schon mal was. Aber wir wollen uns nicht auf den Erfolgen der Vergangenheit ausruhen. Deshalb gilt ab heute das volle Selbstbestimmungsrecht des Lesers.»

Nach einer kurzen Pause folgen die beiden St.Galler Etrit Hasler und Richi Küttel. Sie haben ein mehrstimmig simultanes Sprachengewirr vorbereitet, dessen Inszenierung sie dann selber einführen werden. Sie schreiben zu ihrem gemeinsamen Auftritt: «Das gesprochene Wort wirkt erst, wenn es beim Hörer ankommt. Und im Verhältnis zum geschriebenen Wort bestehen in der Aussprache zusätzliche Interpretationsmöglichkeiten, die sich in einer Simultanlesung potenzieren. durch diese Interpretation, zusammen mit der gleichzeitigkeit der gesprochenen Worte, entstehen bei den Zuhörern unterschiedliche Eindrücke, die sich bei jedem einzelnen zu einem subjektiven Bild verdichten. Dieses Bild ist nicht wiederholbar, es ist abhängig vom Zufall und der Aufmerksamkeit des Zuhörers.»

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen.

 

 

 

links

www.solarplexus.ch
www.wortwerk.ch

 

 

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pascal aubry liest aus «ETHIK 00».

 

petra coronato, festangestellte autorin der tongue tongue Hongkong
liest aus «Matrix Louvre, Zweckloses Unbehagen».

 

etrit hasler und richi küttel performen ein simultanes sprachengewirr.

 

das publikum beteiligt sich aktiv an der leseperformance.

 

die performance von küttel und hasler dauert so lange, wie das publikum mitliest.