pool position #02.

St.Galler Tagblatt/Red. Weiträumige Vernetzung.
«Filesharing» von Matthias Kuhn (wortwerk.ch) im Projektraum exex

Die zweite «Pool Position» im Projektraum exex bezieht der St. Galler Vernetzungs- und Wortkünstler Matthias Kuhn: Unter dem Titel «file sharing» lädt er Gäste aus vielen Disziplinen zum Austausch ein.

Der Raum der visarte ist zu guter Letzt in Bewegung und ins Gespräch gekommen; endlich hat man in der Kunstszene und darüberhinaus gemerkt, was sich hier für Möglichkeiten auftun. Nach dem geglückten Auftakt mit den drei Schenker-Frauen folgt in der «Pool Position #02» ein Mann, Matthias Kuhn, visarte-Vorstandsmitglied und damit exexMitbetreiber. Kuhn lädt zum «file sharing» ein - wörtlich zum Teilen der Akten. «Zeigt mal, was ihr in euren Ordnern habt», lautet gleichsam seine Aufforderung. Während der beiden Monate März und April sind Leute aus den verschiedensten Disziplinen zum Austausch ins wortwerk.ch eingeladen, das Kuhn im Projekt-raum exex einrichtet.

 

Reihe von Veranstaltungen

Das Projekt wird von einer Reihe öffentlicher Veranstaltungen begleitet - Vorträge, Werkpräsentationen, Gespräche, Konzerte -, die die Themen des Projekts mit einem breiteren Publikum zu erörtern und zu vertiefen versuchen. Was passiert, soll dann auf wortwerk.ch/file_sharing laufend dokumentiert werden. Zusammen mit den Gästen sollen im «file sharing» Strategien zeitgenössischer Kunst untersucht und die möglichen Überschneidungen festgestellt werden, schreibt Matthias Kuhn. Von besonderem Interesse seien die Themen «Kunst in nicht kunstspezifisch determinierten Räumen, das Internet als öffentlicher Raum und die Vermischung von Kunst und Kuration.» Für die gesamte Dauer des Projekts wird sich Kuhns «Firma» (Wortwerk) mit dem Büro im «exex» einrichten. Von dort aus sollen die Aktivitäten geplant und durchgeführt werden, dort kann auch flexibel auf die «Ergebnisse der geplanten Auseinandersetzungen» reagiert werden. Schliesslich finden in den gleichen Räumlichkeiten auch die Veranstaltungen und Präsentationen statt.

 

Talks, Bar und Spiele

Auf die «Events» im Rahmen von Kuhns Projekt darf man sich mit Frühlingsgefühlen freuen - auf der Gästeliste finden sich doch einige †berraschungen, von regionalen Namen wie H.R. Fricker, Riklin/Riklin, Christof Salzmann und Etrit Hasler bis hin zur «Exotin» Petra Coronato (Tongue Tongue Hongkong). Am 20. März beispielsweise stellt Hildegard Spielhofer ihr künstlerisches Labor (tweaklab.org) vor, zeigt neue Arbeiten und gibt im Gespräch Auskunft über die «Möglichkeiten der Künstlerin als Kuratorin und Dienstleisterin», wie es heisst. Eine Woche später führt der Zürcher Literaturwissenschaftler und Verleger Beat Suter in das Thema «digitale Literatur» ein. Fricker stellt sein «Alpsteinmuseum» vor und erläutert seine Künstlerbewegung «fernab der Museen in die Berge» (3. April). Hörerlebnisse versprechen die «Sound files»: Rolf Krieger auf der selbst entwickelten Syntharp (15. April) und Ines Kargel und Fabian Neuhaus mit ihrer «interaktiven elektronischen Musikproduktion im öffentlichen Raum», sprich einem Konzert am 5. Juni in der St. Galler Innenstadt.

 

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