in judith alberts videoarbeiten kommt ihre affinität für metaphorik, gezielt eingesetzter körpersprache,
sowie für vermeintlich nebensächliches zum ausdruck.
die hier gezeigte arbeit, zwischen der zeit, ist ein zitat von vermeers bild: das milchmädchen.
sehr wichtig für judith albert war, den frame so zu wählen, dass es zu ihrem bild wird. trotzdem soll
erkennbar sein, dass es sich um den ausschnitt eines tafelbildes von vermeer handelt. dabei geht es ihr
nicht darum, eine geschichte zu erzählen, sondern das unbegrenzte fliessen der milch in den fokus des
betrachters zu rücken. die bewegung der fliessenden milch scheint keine messbare dauer zu haben.
die heute trivial erscheinende gliederung der zeit in vergangenes, gegenwärtiges und zukünftiges
stammt vom griechischen philosophen parmenides von elea. er war es auch, der befand, daß ein
augenblick sich nicht ausdehnen könne. ob dies in bezug auf judith alberts arbeit der wahrheit
entspricht, kann jeder besucher selber überprüfen. und zwar noch bis am zweiundzwanzigsten oktober,
solange sind die hier gezeigten werke noch zu sehen.
bernhard stadelmann, in: miss lebensleistung. eine einführung
materialien zum projekt
> bernhard stadelmann. miss lebensleistung. eine einführung
> ursula badrutt schoch. milchmädchen, squaw, stopferin
weitere informationen
> www.likeyou.com/judithalbert
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