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exex_2004/salon nr. 2

lichtfänger
corinne schatz zur arbeit «OQAATSUT» von monika sennhauser

Seit vielen Jahren erforscht Monika Sennhauser die Sonne und zeichnet auf verschiedenste Weisen den Lauf und die Veränderung des Sonnenlichts durch den Tag und durch das Jahr auf. Sie reist an entlegendste Orte, nach Norwegen oder Grönland, um Phänomene der Sonnenkonstellationen zu beobachten und festzuhalten. Die Bewegung der Schatten, die Veränderung der Farben, die wechselnden Winkel der Sonnenstrahlen, der Lichtbrechungen und -schwingungen bilden die Grundlage und den Ausgangspunkt ihrer Forschungen und das Motiv ihres künstlerischen Schaffens. In grossformatigen Zeichnungen verbinden sich wissenschaftliche Akribie und ein tänzerisch anmutender Rhythmus der Linien zu spannungsreichem Zusammenspiel.

Wir erhalten Einblick in eine grosse Serie von Zeichnungen über Schattenläufe und Lichtbewegungen in Oqaatsut, Grönland, und sehen einen Tanz der Sonne am Horizont in einer Videoprojektion.

«Mein Wunsch, räumlich und gestaltend mehr über die Bewegung der Sonne im Himmel und ihre Bahnen auf der Erde zu erfahren und sichtbar zu machen, hat mit meinem Weltgefühl zu tun. mit meinem Körper, der sich auf der Erde bewegen kann, die sich [wiederum] selbst bewegt, und mit der Sonnenscheibe, die - ausser Reichweite, aber immer in Sichtreichweite - rund im Himmel scheint und erscheint. Es geht immer um den Standpunkt zum Kreis der Sonne und um das Rund der Erde, um den Raum, die Dimension dazwischen und ständig sich ändernde, alles neu bildende Konstellationen..»

Nicht das Streben nach wissenschaftlichen Kenntnissen, sondern nach eigener, selbst gemachter und dokumentierter Erfahrung sind Antriebskraft ihrer Arbeit.
Sie bestimmt die Mittel, mit denen sie ihre Untersuchungen anlegt und die ästhetischen Erfahrungen festhält: Zeichnungen, Skizzen, Fotografien, Modelle, Camera Obscura, Installationen, etc.

Monika Sennhauser *1954 Niederuzwil, seit 1981 in St.Gallen

(Ausschnitte aus der Vernissagerede, 11. März 2004)

 

materialien zur ausstellung
> corinne schatz zur arbeit von dieter berke