pool position #03.

emanuel geisser.

emanuel geisser präsentiert als letzte station im projekt «come back» eine umfangreiche neue raum- und videoinstallation. mit überraschenden architektonischen eingriffen, die auf die speziellen gegebenheiten des raumes eingehen, verwandelt geisser den projektraum in eine geheimnisvolle, künstliche landschaft.
über einen in diese neue raumlandschaft eingepassten steg queren die besucher/innen eine art eisfeld. aus der eisoberfläche heraus heben und senken sich mechanisch gesteuerte runde einzelteile lautlos: eine präzis konstruierte landschaft, die unaufhaltsam dezent in bewegung ist.
der steg führt schliesslich in einen dunklen raum hinaus, aus dem eine videoprojektion wie durch ein fenster den ausblick auf eine gletscherlandschaft erlaubt. ebenso lautlos wie unaufhaltsam überquert eine kabinenbahn mit futuristisch designten kabinen die fels- und schneefelder. unspektakulär selbstverständlich scheint die ganze gezeigte welt in bewegung: ruhig und unaufhaltsam …
die künstlichkeit der konstuierten welt in der videomontage ergänzt in geissers installation perfekt die abstrahiert - aber real - nachgebaute landschaft.

als schnittstelle #4 zeigten pascale grau und emanuel geisser verschiedene videoarbeiten.
pascale grau präsentierte die videodokumentation der eigenen performance «enhanced by king kong» und eine exquisite auswahl von arbeiten der künstler/innen milena seiler, gian cosimo bové, lena eriksson, hagar schmidthalter/yvonne müller.
emanuel geisser rundete das programm mit einem lieblingsfilm ab: er zeigte werner herzogs wunderbaren kurzfilm «the great ecstasy of woodcarver steiner» aus dem jahre 1974, einen dokumentarfilm über den berühmten schweizer skiflieger walter steiner, den mann, der selbst dann noch weiter flog als die gesamte konkurrenz, als er aus sicherheitsgründen zwei luken tiefer startete.
der abend bot - mit dem diesem winterfilm zum abschluss - beste unterhaltung für einen heissen sommerabend (der in einem lauten, kühlenden gewitter zu ende ging).

 

emanuel geisser: biografie

¬ 1974 geboren in st. gallen, aufgewachsen in gais
¬ 1995 bis 1998 studium bildende kunst, ecole supérieure des beaux-arts genf
¬ 1998 bis 2002 hochschule für bildende künste hamburg
¬ lebt und arbeitet in hamburg

 

texte und bilder zum projekt:
> ursula badrutt schoch. retter im gefrierfach.
> kaspar surber. vielleicht ist alles anders, als wir meinen.

 

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blick in die installation. styropor, holz, elektrische motoren.

 

blick aus der installation heraus.

 

projektion.

 

emanuel geisser beim aufbau der installation im projektraum exex.