pool position #03.

pascale grau: palermo.

im rahmen von «come back» zeigt pascale grau die installation «palermo». die installation besteht aus drei diaprojektionen auf wand und projektionsleinwände, sowie aus zwei stapeln von plastikstühlen auf einer insel von sand.
sie schreibt: «auf den projektionen ist das fotoshooting eines süditalienischen hochzeitspaares am strand zu sehen. die künstlerin ist fotografin im hintergrund und zeigt als zaungast ihren blick auf diese szenerie. die anordnung der personen auf dem gross an eine wand projizierte bild wird durch die räumliche anordnung der dinge auf dem sand aufgenommen.
ein motiv hängt als auf stoff geplottetes bild über einem stuhlstapel und erinnert an ein vergessenes badetuch, am sonst menschenleeren strand der nachsaison. die inszenierung der hochzeit wird durch die inszenierung in der präsentation verdoppelt, gar verdreifacht.»

«palermo» wird in der ausstellung ergänzt von der videoarbeit «ins gras beissen», eine projektion die ironisch an die arbeit der vorgängerin luzia broger anschliesst.

zur eröffnung - als schnittstelle #3 - zeigte pascale grau mit unterstützung von luzia broger die multimedia-performance «voyage 4-6»: zum soundtrack von alten singles mischte sie live projektionen.
zum essen diskutierten und mutmassten im anschliessenden gespräch die kuratorinnen agathe nisple (von luzia broger eingeladen) und dorothea strauss (eingeladen von pascale grau) über das werk der beiden künstlerinnen.

 

zur arbeit von pacale grau

«Künstler sind Reiseleiter in andere Welten, bekräftigt Grau. Auf einer Sandinsel hat sie eine surreale Szenerie aufgebaut. Der Strand ist menschenleer, die Cafés längst geschlossen. Es ist Nebensaison. Wie aus dem Nichts tauchen plötzlich ein Brautpaar und Männer in dunklen Anzügen auf. Sie inszenieren den sicheren Hafen der Ehe, knipsen und filmen. Dreimal hat sie dieses Erinnerungsfoto im Raum projiziert. Der Besucher wird zum Voyeur, zu einem Teil der Projektion. Stark vergrössert wandelt sein Schatten zwischen dem Brautpaar hindurch.»
Marion Benz in der Basler Zeitung vom 17.1.2002

 

«Pascale Grau schont nicht sich selbst und nicht die Dinge. Wie sollte sie auch: es braucht Extremsituationen, um in der geschwätzig bilderreichen welt neue Bilder zu erfinden. Pascale Grau ist Performancekünstlerin. Als solche bewegt sie sich regelmässig auf dem Terrain des flüchtigen Live-Auftritts. In Objekten, Videos und Installationen ist sie auch Dingen auf der Spur, deren Bearbeitung nicht auf temporäre Gegenwart eines Publikums angewiesen ist. Sie vermischt Anwesendes mit erinnertem und Vorgefundenes mit Denkbarem.»
Isabel Zürcher in der Berner Zeitung vom 26. 8. 2002

 

pascale grau: biografie

¬ 1960 geboren in st.gallen
¬ 1976 bis 1981 lehrerseminar rorschach
¬ 1986 bis 1994 studium an der hochschule für bildende künste hfbk hamburg, bei rüdiger neumann (experimentalfilm), wilfried minks (bühnenbild), bernhard johannes blume, marina abramovic (freie kunst) . diplom mit auszeichnung visuelle kommunikation. meisterschülerin und assistenz bei m. abramovic, hfbk hamburg.
¬ seit 1996 verschiedene lehraufträge an der f+f kunst-und medienschule zürich, der gestalterschule farbmühle luzern, an der sfg bern freie kunst, der sfg basel bildhauer-und videoklasse, der ecav sierre, hgk luzern, hgk basel
¬ seit 2000 koordination und vorstand kaskadenkondensator, basel
¬ diverse ausstellungen im in- und ausland
¬ lebt und arbeitet in basel

 

texte und bilder zum projekt:
> ursula badrutt schoch. landschaft zum dreinbeissen.

 

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ins gras beissen, video.

 

palermo, multimedia-installation.

 

pascale grau bei ihrer performance im projektraum exex.

 

projektion aus der performance.