exex_2004/salon nr. 2 |
lichtfänger |
«zwei lichter erhellen unsere welt. eines liefert die sonne, und ein anderes antwortet ihm - das augenlicht. nur dank ihrer verschwisterung sehen wir: fehlt eines, sind wir blind.» (arthur zajonc) monika sennhauser (st.gallen), teres wydler (zürich) und dieter berke (pfyn tg) sind auf sehr unterschiedlichen wegen auf der suche nach lichterscheinungen. «im richtigen dosieren von licht und zeit (photos und chronos) liegt die basis meiner arbeit», sagt der fotokünstler dieter berke. in teilweise mehrstündigen belichtungen fängt er mit einer zur camera obscura umgebauten kamera und mit selbstentwickelten werkzeugen (seinem «lichtpinsel») lichterscheinungen in wald- und wüstenlandschaften, häufig in südkalifornien und arizona, ein. in seinen grossformatigen schwarz-weiss-fotografien geraten die landschaften in eine vibrierende bewegung. das licht scheint sich zu materialisieren und die zeit zu verdichten. indem berke regeln und gesetze der fotografie hinter sich lässt, schafft er bilder, die sich erst in verlangsamter betrachtung der wahrnehmung öffnen, dann jedoch in ihrem langsamen erscheinen die bewegungen, das werden und vergehen der natur sichtbar werden lassen. seit vielen jahren erforscht monika sennhauser die sonne und zeichnet auf verschiedenste weisen den lauf und die veränderung des sonnenlichts durch den tag und durch das jahr auf. sie reist an entlegendste orte, nach norwegen oder grönland, um phänomene der sonnenkonstellationen zu beobachten und festzuhalten. die bewegung der schatten, die veränderung der farben, die wechselnden winkel der sonnenstrahlen, der lichtbrechungen und -schwingungen bilden die grundlage und den ausgangspunkt ihrer forschungen und das motiv ihres künstlerischen schaffens. in grossformatigen zeichnungen verbinden sich wissenschaftliche akribie und ein tänzerisch anmutender rhythmus der linien zu spannungsreichem zusammenspiel. teres wydler befasst sich sowohl mit natürlichem wie mit künstlichem licht. einerseits in ihren plantagen-arbeiten als mittel, natürliche wachstums und zerfallsprozesse auf mikrobiologischer ebene zu steuern und sichtbar zu machen; andererseits als vom menschen geschaffene, künstliche quelle, wie es in zahlreichen lichtprojektionen und arbeiten mit prismareflektoren sichtbar wird.
materialien zur ausstellung
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lichtfänger projektleitung corinne schatz das projekt «lichtfänger» wird unterstützt von der UBS st.gallen
11 märz 2004, ab 18 uhr 25. märz 2004, 20 uhr
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